Autor: Heike (Seite 12 von 16)

Tag 35 – Aoraki/Mount Cook (11.12.)

Omarama hatten wir wegen seiner Nähe zum Aoraki/Mount Cook als Ziel gewählt. Nachdem uns die Zufahrt zum Franz Josef Gletscher durch die Strassensperren verwehrt wurde, hatten wir beschlossen uns der Ostseite des Mount Cook und damit dem Tasman-Gletscher und dem Hooker-Gletscher zu widmen.

Schon die Annäherung an den höchsten Berg Neuseelands vorbei an Seen, die aus dem Gletscherwasser der diesen Berg tragenden Gletscher gespeist werden liefert unglaubliche Eindrücke und Bilder.

Lake Pukaki mit erstem Blick auf den Mount Cook

Je näher man kommt um so mehr beeindruckt der mit 3724 Metern höchste Berg Neuseelands. Wie muss das erst vor dem 14.12.1991 gewesen sein, als der Berg noch 10 Meter höher war. An diesem Tag ist die Spitze des Berges abgerutscht und ca. 13 Millionen Kubikmeter Eis und Geröll rauschten mit mehr als 200 Km/h ins Tal.

Noch liegt die Spitze in den Wolken

Für den Nachmittag ist eine Bootstour auf dem Tasman Gletschersee geplant. Daher steht zunächst einmal eine Wanderung über 11km (5,5 hin und zurück) zum Gletschersee des Hooker-Gletscher auf dem Programm. Eine besondere Herausforderung für mich, da auf dem Hin- und Rückweg 2 mal 3 Hängebrücken zu überqueren sind.

Nichts für Menschen mit Höhenangst


Dieser Weg führt aber auch vorbei an immer neuen Blicken auf den Mount Cook und die umgebenden Berge. Während der Wanderung konnten wir den Abrutsch großer Schneemassen vom Berg auf den Hooker-Gletscher sowohl bildlich als auch akustisch wahrnehmen. Leider gibt es dazu keinerlei filmische Dokumentation.

‚Basisstation‘ für die Touren in die verschiedenen Gletscherregionen ist das Hermitage-Hotel. In diesem nahmen wir nach unserer Rückkehr vom Hooker-Gletscher noch eine Stärkung vor dem Aufbruch zum Tasman-Gletschersee. Aufgeschreckt wurden wir dort durch einen Feueralarm der zur Räumung des kompletten Hotels führte. Da in diesem auch das Checkin für die Bootstour erfolgen sollte, wurde diese kurzerhand gecancelt. Ein weiterer Grund für einen zweiten Neuseeland-Besuch.

Da wir uns den Tasman-Gletscher nach dem Franz-Josef aber nun nicht auch noch entgehen lassen wollten, entschieden wir uns in Richtung Tasman-Gletscher zu fahren und eine zweite Wanderung über zwar nur 550 Meter aber immerhin 80 Höhenmeter auf uns zu nehmen. Dieser Aufwand wurde durch neuerliche Eindrücke und Bilder belohnt.

Auch die Rückfahrt lieferte so manchen weiteren phantastischen Blick auf Berg und Tal.

Tag 34 – Lake Lyndon – Omarama (10.12.)

Aufgrund der recht kühlen Temperaturen am Lake Lyndon, haben wir unsere Nacht, trotz der wirklich idyllischen Lage unseres Nachtplatzes, noch vor 7h in der Früh beendet. Für eine Temperatur von 4°C sind unsere dünnen Sommer-Schlafsäcke doch nicht geeignet. Während der Weiterfahrt bis zur angeblich besten Bäckerei Neuseelands mußte dann auch zum ersten Mal die Heizung unseres Toyotas arbeiten.

Den kalten Nachttemperaturen sind dann im Laufe des Tages auch Rainers Personalausweis, eine seiner Kreditkarte und ein wenig Bargeld zum Opfer gefallen. Aufgrund der kühlen Morgentemperaturen hatte er seinen Hoody angezogen und einen kleinen Geldbeutel in die Bauchtasche gesteckt. Als dann irgendwann wieder 2-stellige Temperaturen erreicht waren, hat er den Hoody bei einem kurzen Zwischenstopp auf einem Rastplatz ausgezogen. Diese Situation hat der Geldbeutel offenbar zur Flucht genutzt. Wir wünschen ihm einen schönen Lebensabend in Neuseeland.

Die weitere Fahrt verlief dann, abgesehen von kleineren Baustellen und Umleitungen mit den üblich langweiligen Landschaften

Panorama am Highway 79 bei Fairlie (copyright PanoraMan)
Lake Pukaki (copyright PanoraMan)

Am Lake Pukaki gab es am IPoint exzellentes Sashimi von frischem Lachs aus dem See. Ein köstlicher Genuss.

Ein köstlicher Genuss sind sie nicht immer, aber immer ein schöner Spass: Die Gruppen japanischer Touristen die für ihre Fotos posieren

Selfie Mania

Tag 33 – Arthur Pass (9.12.)

Für heute hatten wir uns vorgenommen, den Arthur Pass zu überqueren.

Unseren ersten Stopp machten wir an der Brunner Mine Historic Area, wo 1896 bei einem Minenunglück in einer Kohlegrube 65 Minenarbeiter ums Leben kamen.

Brunner Mine Historic Area

Unsere Strecke in Richtung Arthur Pass verlief zu einem guten Teil parallel zur Bahnstrecke der TransAlpine Train, die wir tatsächlich auch zu Gesicht bekamen, obwohl sie nur zweimal täglich vorbei kommt.

das Schild haben wir öfters gesehen …
aber einen Zug hier zum ersten Mal.

Unser Weg führte uns dann weiter vorbei am Lake Brunner, wo wir im Station Cafe (steht zum Verkauf!) in Moana die Aussicht auf die Bahnstation und den See bewundern konnten.

Panorama am Lake Brunner

An einem weiteren Fotostopp an einer spannenden Brücke über den Otira River gabelten wir dann noch eine kleine internationale Wandertruppe (ein Neuseeländer, ein Holländer und eine Französin) auf.

Otira River
Die Brücke über den Otari sieht harmloser aus als sie ist.

Durch die Regenfälle der letzten Tage waren die Flüsse auf ihrer Route unpassierbar geworden, so dass sie zum Teil seit acht Tagen in einer Hütte festgesessen waren. Selten haben wir erlebt, dass die von uns angebotenen Snacks (Energieballs und Kekse) so freudig entgegen genommen wurden.

Nach dem wir unsere Wandertruppe am Arthur Pass abgesetzt hatten, machten wir uns dann zur kurzen Wanderung zum Devils Punchbowl Waterfall auf. Dieser versucht sich zwar durch heftige Gischt dem Fotografieren zu widersetzen, aber gegen PanoraMan hat er keine Chance.

Devils Punchbowl Waterfall

Nach dem Arthur Pass erwartete uns dann eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.

Am Lake Lyndon schlugen wir dann unser (self-contained) Nachtlager auf.

Gute Nacht am Lake Lyndon

Ausbruch White Island Vulkan

Erst durch Kajo‘s Kommentar sind wir darauf aufmerksam geworden, dass der White Island Vulkan ausgebrochen ist.

Mit Erschrecken haben wir erfahren, dass bei dem Ausbruch nach aktuellem Stand 5 Menschen ums Leben gekommen sind und das noch 8 Menschen vermisst werden. Wenn man die örtlichen Verhältnisse kennt, kann man leider wenig Hoffnung für die Vermissten haben, da der Bereich, in dem sich die Besucher des Vulkans aufhalten, nicht einmal 1 qkm groß ist und direkt am Krater liegt.

Wir sehen unseren gerade einmal 18 Tage zurück liegenden Besuch inzwischen mit gemischten Gefühlen und fühlen mit den Verletzten und den Angehörigen der Getöteten.

Tag 32 – Hokaito – bis hierher und nicht weiter (8.12.)

Unser heutiges Ziel Hokaito hatten wir als Zwischenstation vor dem Franz-Josef Gletscher eingeplant, doch das katastrophalen Wetter der letzten Tage (die Südinsel hat bereits jetzt mehr als ihre monatliche Niederschlagsmenge erhalten) hat zu diversen Überflutungen, Erdrutschen und Unterspülungen geführt, so dass wir nun nicht wie geplant weiter zum Franz-Josef Gletscher fahren können, sondern zurück an die Ostküste müssen. Aktuell gibt es auch dort nur noch eine Verbindung Richtung Süden!

Routensperrungen

Da wir aber unsere Unterkunft in Hokaito bereits gebucht und gezahlt hatten, sind wir die ziemlich leere Küstenstraße entlang gefahren

und haben die Pancake Rocks besichtigt. Am bestens ist es dort bei „high tide“, aber dafür hätten wir viel früher aufstehen und auf das Frühstück verzichten müssen. Aber auch so waren die Felsen wirklich sehenswert.

Unser nächster Stopp war nur zur Ebbe machbar und dafür hat unser Timing dann optimal gepasst. Leider hatten sich Wetter und Gezeiten nicht sauber abgestimmt, so dass pünktlich zur low tide ein kurzer Schauer vorbeikam und die Fotos verregnete.

tag 31 – Westküste (7.12.)

Heute sollte es an die Westküste gehen und da wir bereits in Motueka nicht mehr das gute Wetter von gestern hatten, machten wir uns für die Westküste wettertechnisch nicht besonders große Hoffnungen, was dann am Hope Sadle Lookout deutlich bestätigt wurde.

trübe Aussichten

Dennoch war insbesondere die Fahrt auf dem Highway 6 entlang des Buller River landschaftlich ein voller Genuß.

An der Westküste erwartete uns dann in der Nähe unseres Campingplatzes am Carters Beach ein echtes Highlight, noch besser als Katzenbabies oder Welpen:

tag 30 – Abel Tasman (6.12)

Der Abel Tasman Coast Track ist eine 60 km lange Wanderroute die an der Ostseite des Abel Tasman National Park an der Küste entlang führt.

Da uns diese Strecke für einen Tag zu lang erschien, wir aber dennoch so viel wie möglich von dieser traumhaften Küste sehen wollten, haben wir uns entschieden, die Küste einmal mit einem Schiff abzufahren, uns dann für ein Teilstück des Tracks absetzen und an anderer Stelle wieder aufnehmen zu lassen.

Ab Kaiteriteri ging es über die einzelnen Buchten nach Norden bis nach Totaranui.

Von dort dann zurück bis zum Medlands Bay.
Ab dort war dann wandern angesagt.

bestens vorbereitet!

Zunächst ging es noch einmal ein kurzes Stück nach Norden bis zum Bark Bay. Die südliche Route bis Anchorage war dann der von uns geplante 12 km lange Abschnitt des Tracks.

Wieder einmal können die Bilder nur ansatzweise wiedergeben wie schön die Landschaft ist:

Trotz der recht anspruchsvollen Strecke

sind wir irgendwann

angekommen!

Auch heute ist uns wieder so mancher komischer Vogel begegnet

tag 29 – Die Hobbits in der Tonne (5.12)

Heute nun mussten wir uns von Blenheim und Frank und Maria verabschieden und weiter in Richtung Abel Tasman reisen.

Leider war der ‚Queen Charlotte Drive‘ die schöne Route zwischen Picton und Havelock geschlossen

Für den Weg hatten wir noch ein paar gute Tipps von Frank bekommen, der erste war ein Stopp am Brancott Estate, um den Aussicht über die Weinberge (und den Wein) zu genießen.

Hier gab es noch einmal Wein nach unserem Geschmack. Da das Auto aber schon voll ist haben wir nur noch einen Dessertwein eingekauft
Wein ohne Ende

Der nächste Tipp war ein Stopp an der Pelorus Bridge.

Dort trafen wir dann noch Tina und ihre Eltern, die wir gestern auf dem Postboot kennengelernt hatten. Tina hat uns noch genau erklärt, wo die Szene der Hobbits in den Fässern gedreht wurde. Leider ist unser Weinfass noch nicht leer, sonst hätten wir versucht, die Szene nachzudrehen. So haben wir nur ein paar Bilder vom Fluss, die wir später mit dem Film vergleichen können.

Die Weiterfahrt führte uns durch Nelson. Dort ist

ansässig. Er hat den Ring für die Verfilmung von ‚Herr der Ringe‘ hergestellt.

Nach der Zerstörung des ‚Einen Rings‘ ist es auch ihm leider nicht mehr möglich, einen Ring herzustellen um ‚Rainer zu knechten und auf Ewig zu binden‘!

Tag 28 – Wenn das Postboot zweimal hupt (4.12)

Da für heute das beste Wetter unseres Aufenthalts in Marlborough angesagt war, hatten wir beschlossen, die Sounds vom Wasser aus zu erkunden und uns für die Mitfahrt auf dem Postboot des Pelorus Sound angemeldet.

unsere Route ab Havelook (mit Navionics aufgezeichnet)

Leider war das Wetter doch nicht so gut wie angekündigt, so dass nur die ganz Tapferen (wir!) die Fahrt auf dem offenen Oberdeck durchgestanden haben.

Für Wind und Wetter gerüstet

In den Sounds gibt es jede Menge scheinbar unberührter Landschaft, doch tatsächlich gibt es quasi in jeder Bucht ein oder mehrere Bewohner, die 2-3 mal pro Woche per Postboot versorgt werden, da die Häuser nur auf dem Wasserweg erreicht werden können.

Gegen Ende unserer Fahrt haben wir dann tatsächlich noch ein Stück blauen Himmel gesehen.

Nach unserer Rückkehr in Havelock, der Stadt der Grünlippenmuscheln, haben wir uns dann noch dazu entschlossen, verschiedene Zubereitungsarten zu verköstigen und haben den Abend in Blenheim noch mit einem Spaziergang zum Rotary Outlook beendet.

Hafeneinfahrt nach Havelock
Blick vom Rotary Outlook nach Osten
Blick vom Rotary Outlook nach Westen

Tag 26+27 – Wine wein fein (2.12+3.12)

Marlborough, die Weinregion Neuseelands. Da wollen wir uns das Beste nicht entgehen lassen.

Bevor wir uns dem Genuss hingeben wollen wir, quasi als Alibi noch ein wenig ‚Kulturprogramm‘ absolvieren.

Peter Jackson hat in Blenheim ein kleines Aviation-Museum. Das lassen wir gleich mal ausfallen. Sieht alles sehr nach Kriegsspielzeug aus.

Stattdessen besuchen wir nebenan die Omaka Classic Cars. Hier werden Autos aus den Jahren 1950 – 1980 gezeigt.

Die grossen Jungs haben aber offenbar nicht nur alte Autos im Sinn. Pimpen ist hier wohl auch ein Geschäft.

Danach geben wir uns der Wein-Kultur hin. Wir laufen zur ersten Winery, die gerade mal 5 km entfernt ist. Nicht, dass diese die nächste wäre (auf dem Weg liegen rechts und links der Strasse eine neben der anderen), aber wir wollten diese, weil wir den einen oder anderen Wein von diesem Weingut aus Deutschland schon kannten.

Zuerst Lunch, dann Weinprobe

Am nächsten Tag ist das Wetter so mies, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als noch drei weitere Weinproben nachzulegen.

Das Weingut Gibson Bridge steht zum Verkauf. Wer wollte nicht schon immer mal ein eigenes Weingut haben.