Eigentlich geht es heue weiter Richtung Norden. Da wir gestern aber einige Dinge auslassen mussten, entschliessen wir uns noch einmal ein Stück zurück zu fahren und einige Orte zu besuchen.
Wir versuchen es noch einmal bei den Cathedral Caves. Auch diesmal haben wir kein Glück, da wir fast 2 Stunden warten müssten. Das ist es uns nicht wert.
Die Strecke von Invercargill bis zur Ostküste ist gespickt mit Sehenswürdigkeiten oder zumindest Orten, die man besucht haben sollte.
Angefangen bei Bluff, dem südlichsten Ort des Neuseeländischen Festlands.
46° 36′ 54′′S, 168° 21′ 26′′E
Wenn man am Nördlichen Ende Neuseelands war, sollte man auch das südliche nicht verpassen. Fairerweise muss man sagen, dass Bluff lediglich der südlichste Ort, nicht aber der südlichste Punkt ist.
Bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass es in Neuseeland offenbar eine Krümmung des Raum-Zeit-Kontinuums gibt. Bluff ist weiter von Cape Reinga entfernt (1452km) als es Cape Reinga von Bluff ist (1401km).
Den südlichsten Punkt Slope Point haben wir ausgelassen, da es dort außer einem Hinweisschild nicht wirklich etwas zu sehen gibt.
Stattdessen besuchen wir das Lighthouse am Waipapa Point.
Die Curio Bay Cliffs versprechen einen versteinerten Wald und Gelbaugenpinguine. Der versteinerte Wald liegt dort einfach mal so rum. Die Pinguine sind leider erst ca. 1 Stunde vor Sonnenuntergang zu sehen. Das passt dann leider doch nicht in unseren Zeitplan.
Die Cathedral Caves müssen wir leider ebenfalls auslassen, da sie nur zur Low-Tide bzw. in einem Zeitfenster von 4 Stunden um die Low-Tide besucht werden können. Als wir an der Einfahrt ankommen sehen wir, dass der Spaß in 20 Minuten vorbei ist. Da man diese aber bereits für den Fußweg benötigt, wird das heute nichts. Wir starten also durch zu unserer Unterkunft am Kaka-Point, da für den Abend noch eine Fotosession am Nugget Point angesetzt ist.
Am Nugget Point spielt das Wetter auch lange genug mit um dort noch einige Fotos vom Sonnenuntergang und vom Leuchtturm zu schießen.
Nugget Point 1
Nugget Point 2
Nugget Point 3
Wir bitten um ein Voting für die 3 Nugget Point Fotos. Jeder Teilnehmer darf insgesamt 5 Punkte vergeben!
Am Blue Cliffs Beach südlich von Tuatapere soll man mit ein wenig Glück von der Küste aus Delphine beobachten können. Wir waren schon sehr happy, nicht geduscht zu werden. Von Delphinen leider keine Spur.
An diversen Stränden auf der Südinsel Neuseelands wird regelmäßig Jade gefunden. Eine der großen Herausforderungen ist es Jade überhaupt zu erkennen. Ein trockener Jade-Stein sieht in der Regel aus wie ein Stein. Wenn sie feucht sind, schimmern sie grünlich. Die tun allerdings viele andere Steine auch.
Aber es gibt ja noch andere schöne Dinge
Der Glemstone-Beach ist einer der vielversprechenden Strände. Also begaben wir uns wieder einmal auf die Suche.
Auf der Suche nach dem grünen Diamanten
Tatsächlich gefunden haben wir dann auch keinen, wie uns ein Geologe inzwischen versichert hat.
Am Ende war die Suche nach einem guten Fotomotiv von mehr Erfolg gekrönt.
Vom Milford Sound waren wir zurück nach Te Anau gefahren. Dort hatten wir ein exzellentes Abendessen im sehr zu empfehlenden Restaurant Red Cliff Cafe.
Da die Weiterfahrt nach Tuatapere nicht sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde wollten wir einen Zwischenstopp in Manapouri einlegen und dort den Manapouri Circle Track wandern. Da dieser aber direkt am Manapouri Lake entlang führt und derzeit auf der Südinsel allerorten hohe Wasserstände vorherrschen galt es zunächst zu klären, ob die Wanderung überhaupt möglich ist. In Te Anau im Info-Zentrum des DOC teilte man uns mit, wir sollen das am besten vor Ort erfragen.
Da man den Track nur nach Überquerung des Waiau River per Boot laufen kann gings zunächst einmal zum Shop für Alles. Nach kurzem Telefonat hieß es, der Weg sei begehbar, wenn auch hier und da ein wenig schlammig. Also (entgegen aller Warnungen von Chris de Burgh), den Ferryman im Voraus bezahlt. Bei der Ankunft an der Fähre mussten wir bereits über zusätzlich verlegte Planken laufen, da der Waiau River ca. 2 Meter Hochwasser hatte und Schwimmstege nicht für notwendig erachtet wurden. Auf der anderen Seite war der Steg komplett abgesoffen. Nach kurzer Kletterpartie um an Land zu gelangen, ging es dann aber doch los.
Der Anstieg auf den ca. 400 Meter über dem Waiau River liegenden Aussichtspunkt ging über teilweise extrem steile, verschlammte und mit umgestürzten Bäumen versperrte Pfade.
Hänsel und Gretel …
Bis zum Erreichen des Look Outs hat so mancher Fluch unsere Lippen verlassen.
Am Ende wurde die Mühe dann aber wie schon so oft mit tollem Ausblick belohnt
Bis zum Erreichen des Lookouts waren bereits 2 Stunden verstrichen. Da der Fährmann uns nach exakt vier Stunden wieder abholen wollte (und schon bezahlt war), galt es sich auf dem Rückweg zu sputen. Dies um so mehr, da für den Rückweg 2/3 der Gesamtzeit vorgesehen waren. Wir spurteten daher mehr oder weniger zurück. Der Rückweg gestaltete sich zu unserer Freude dann aber deutlich trockener und mit weniger Wegsperren als der Hinweg, sodass wir den Fährmann Just in Time erreichten.
Damit war der Weg aber nur begrenzt zu genießen und die Zeit für Fotos massiv eingeschränkt
Wir hatten für unsere Hinfahrt zum Milford Sound geplant, an den verschiedenen besonders schönen Punkten zu stoppen und auch die ein oder andere kurze oder ggf. auch etwas längere Wanderung zu unternehmen. Also ging am 15. der Wecker um 6:00 Uhr und los ging es. Doch an den besonderes schönen Aussichtspunkten gab es für uns erst mal nur dies die sehen:
Regen
Doch unser Frust über das Wetter verging, als wir dem Milford Sound näher kamen und in Folge des Regens unzählige Wasserfälle die Berge hinabstürzten.
Am komfortablen Campingplatz der Milford Sound Lodge wärmten wir uns erst mal auf und als es am Nachmittag tatsächlich etwas aufklarte, zogen wir los, um die Aussicht zu genießen.
Postkartenidylle
ohne Schiff
zurück zur Lodge
Nach dem frühen Abendessen ging es erneut zum Milford Foreshore Walk zur Fotosession. Am Ende des Tages standen dann 3 fotoverrückte Deutsche allein am Ufer und freuten sich über die Spiegelungen in den Pfützen.
Auch für den 16. hieß es wieder früh aufstehen, denn um 7 Uhr ging es zur Kajaktour. Nach dem Einkleiden und der Sicherheitseinweisung ging es dann gegen 8 Uhr raus auf das ruhige Wasser des Sounds.
Nach ca. 4 Stunden Paddeln verbrachten wir dann einen ruhigen Nachmittag am Campingplatz und am Ufer. Da für den Abend Regen angesagt war, hatten wir uns zum Abendessen einen Tisch in der Milford Sound Lodge reserviert, wo sich das Essen völlig untypisch für Neuseeland richtig lang hinzog.
Zum Abschluss unseres Aufenthalts haben wir dann noch die obligatorische Schiffsrundfahrt inkl. Unterwasser Observatorium Besuch mit gemacht. Das Wetter war leider wieder schlechter geworden, doch zum Glück setzte der Regen erst ein, nach dem die Fahrt beendet war.
Einfahrt in den Milford Sound von der Tasmanischen See aus
Robben im Milford Sound
Sterling Falls
Da der Regen schwächer war als bei der Hinfahrt konnten wir auf der Rückfahrt noch einen Stopp bei Chasm machen und die Felsformationen bewundern, die der Fluß fabriziert hat.
Unsere heutige Etappe führte uns als erste Station in Southland durch Garston “the most inland village in New Zealand”, wo wir eine kurze Kaffeepause mit dem Einkauf von Honig verbinden konnten.
Auch wenn unserer Fahrt durch Southland nach Te Anau mit 178 km relativ kurz war, so gab es doch wieder neue Arten von Landschaften zu entdecken.
Blick zurück auf Queenstown
Auch in Te Anau hat der heftige Regen der letzten Wochen für Hochwasser gesorgt,
doch mittlerweile ist der Uferspaziergang wieder möglich, so dass wir problemlos das Bird Sanctuary erreichen konnten. Neben den Takahe mit ihrem fotoscheuen Küken
Takahe
war für uns die größte Attraktion den Entenküken beim Tauchen zuzusehen.
Heute sind wir von unserem Campingplatz aus nur wenige Kilometer aber dafür ca. 140 Jahre in die Vergangenheit gereist.
im 19. Jahrhundert angekommen
In Arrowtown wurde 1862 Gold gefunden und das kleine Städtchen hat es geschafft, sich seinen Charme zu bewahren und seine Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit zu schicken.
Bevor wir uns in Richtung Queenstown aufmachten, fuhren wir zunächst erst noch mal ein kurzes Stück zurück zu den Omarama Clay Cliffs.
was uns wohl dahinter erwartet?
der Blick zurück, durch diese hohle Gasse sind wir gekommen
der Ahuiri River formte die Clay Cliffs
Omarama Clay Cliffs
Auf unserer weiteren Fahrt nach Queenstown haben wir die Eindrücke der verschiedenen Landschaften dann passend zum Ziel mit Musik von Queen begleitet.
Immer wieder zeigten uns diese Blumen an, dass hier Wasser zu finden ist:
Und wo Blumen sind, sind natürlich auch die Bienen nicht weit.
Nach einem Stopp in Cromwell zum Tanken und Aufstocken unserer Vorräte und einem weiteren Halt, um “Roaring Meg” zu bewundern,
sind wir dann auf direktem Weg zu unserem Top 10 Campingplatz in der Nähe von Queenstown gefahren. Dort haben wir dann den Shuttle Service genutzt, um uns Queenstown anzusehen.
Es ist malerisch gelegen, aber für Ruhesuchende wie uns nicht wirklich geeignet, da sich hier alles um Adrenalin dreht.
auch in Queenstown gibt es ein paar ruhigere Ecken
So ist es nicht verwunderlich, dass auch hier auf dem See eine Americas Cup Yacht zu finden ist.
NZL 14
Bei diesem Sportgerät haben wir kurz gerätselt, ob ein neuer Trend dahinter steckt, doch dann schnell herausgefunden, dass Queenstown durch den Regen von Hochwasser betroffen ist, das seinen Höhepunkt bereits hatte und nun zum Glück wieder zurück geht.
Omarama hatten wir wegen seiner Nähe zum Aoraki/Mount Cook als Ziel gewählt. Nachdem uns die Zufahrt zum Franz Josef Gletscher durch die Strassensperren verwehrt wurde, hatten wir beschlossen uns der Ostseite des Mount Cook und damit dem Tasman-Gletscher und dem Hooker-Gletscher zu widmen.
Schon die Annäherung an den höchsten Berg Neuseelands vorbei an Seen, die aus dem Gletscherwasser der diesen Berg tragenden Gletscher gespeist werden liefert unglaubliche Eindrücke und Bilder.
Lake Pukaki mit erstem Blick auf den Mount Cook
Je näher man kommt um so mehr beeindruckt der mit 3724 Metern höchste Berg Neuseelands. Wie muss das erst vor dem 14.12.1991 gewesen sein, als der Berg noch 10 Meter höher war. An diesem Tag ist die Spitze des Berges abgerutscht und ca. 13 Millionen Kubikmeter Eis und Geröll rauschten mit mehr als 200 Km/h ins Tal.
Noch liegt die Spitze in den Wolken
Für den Nachmittag ist eine Bootstour auf dem Tasman Gletschersee geplant. Daher steht zunächst einmal eine Wanderung über 11km (5,5 hin und zurück) zum Gletschersee des Hooker-Gletscher auf dem Programm. Eine besondere Herausforderung für mich, da auf dem Hin- und Rückweg 2 mal 3 Hängebrücken zu überqueren sind.
Nichts für Menschen mit Höhenangst
Dieser Weg führt aber auch vorbei an immer neuen Blicken auf den Mount Cook und die umgebenden Berge. Während der Wanderung konnten wir den Abrutsch großer Schneemassen vom Berg auf den Hooker-Gletscher sowohl bildlich als auch akustisch wahrnehmen. Leider gibt es dazu keinerlei filmische Dokumentation.
Manchmal lohnt sich auch der Blick zurückHooker-Gletschersee und -Gletschermit Mount Cookauch die Nachbarn können sich sehen lassenHooker-GletscherDas ist nur die Spitze des Eisbergs (Mount Cook)
‚Basisstation‘ für die Touren in die verschiedenen Gletscherregionen ist das Hermitage-Hotel. In diesem nahmen wir nach unserer Rückkehr vom Hooker-Gletscher noch eine Stärkung vor dem Aufbruch zum Tasman-Gletschersee. Aufgeschreckt wurden wir dort durch einen Feueralarm der zur Räumung des kompletten Hotels führte. Da in diesem auch das Checkin für die Bootstour erfolgen sollte, wurde diese kurzerhand gecancelt. Ein weiterer Grund für einen zweiten Neuseeland-Besuch.
Da wir uns den Tasman-Gletscher nach dem Franz-Josef aber nun nicht auch noch entgehen lassen wollten, entschieden wir uns in Richtung Tasman-Gletscher zu fahren und eine zweite Wanderung über zwar nur 550 Meter aber immerhin 80 Höhenmeter auf uns zu nehmen. Dieser Aufwand wurde durch neuerliche Eindrücke und Bilder belohnt.
noch einmal „der Berg“Tasman Gletscherseemit den Nachbarn „des Berges“… und kleinen Eisbergen im See (vorn rechts)auch hier lohnt sich der Blick nach hintenTasman-Gletscherin Nahaufnahme
Auch die Rückfahrt lieferte so manchen weiteren phantastischen Blick auf Berg und Tal.
Aufgrund der recht kühlen Temperaturen am Lake Lyndon, haben wir unsere Nacht, trotz der wirklich idyllischen Lage unseres Nachtplatzes, noch vor 7h in der Früh beendet. Für eine Temperatur von 4°C sind unsere dünnen Sommer-Schlafsäcke doch nicht geeignet. Während der Weiterfahrt bis zur angeblich besten Bäckerei Neuseelands mußte dann auch zum ersten Mal die Heizung unseres Toyotas arbeiten.
Den kalten Nachttemperaturen sind dann im Laufe des Tages auch Rainers Personalausweis, eine seiner Kreditkarte und ein wenig Bargeld zum Opfer gefallen. Aufgrund der kühlen Morgentemperaturen hatte er seinen Hoody angezogen und einen kleinen Geldbeutel in die Bauchtasche gesteckt. Als dann irgendwann wieder 2-stellige Temperaturen erreicht waren, hat er den Hoody bei einem kurzen Zwischenstopp auf einem Rastplatz ausgezogen. Diese Situation hat der Geldbeutel offenbar zur Flucht genutzt. Wir wünschen ihm einen schönen Lebensabend in Neuseeland.
Die weitere Fahrt verlief dann, abgesehen von kleineren Baustellen und Umleitungen mit den üblich langweiligen Landschaften
Panorama am Highway 79 bei Fairlie (copyright PanoraMan)Lake Pukaki (copyright PanoraMan)
Am Lake Pukaki gab es am IPoint exzellentes Sashimi von frischem Lachs aus dem See. Ein köstlicher Genuss.
Ein köstlicher Genuss sind sie nicht immer, aber immer ein schöner Spass: Die Gruppen japanischer Touristen die für ihre Fotos posieren